SWISS First Grand Suite: Luxus über den Wolken – oder nur cleveres Marketing?
- Tim
- 23. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
SWISS steht kurz vor der Einführung ihrer neuen SWISS Senses Kabinen auf der Langstrecke. Zunächst werden diese auf den neu ausgelieferten Airbus A350 verfügbar sein, später folgen Umbauten der bestehenden Langstreckenflotte.
Da SWISS Teil der Lufthansa Group ist, übernimmt die Airline im Wesentlichen das bekannte Lufthansa Allegris First- und Business-Class-Konzept, versehen mit dem typischen SWISS Branding. Doch ein Detail sorgt für Gesprächsstoff: die neu vorgestellte SWISS First Grand Suite.

Die Idee hinter der Grand Suite
Die neue First Class Kabine von SWISS wird – ähnlich wie bei Lufthansa – aus drei Suiten bestehen:
zwei Einzelsuiten an den Fenstern
eine Doppelsuite in der Mitte
Das Besondere: Wer die linke Fenstersuite und die mittlere Doppelsuite zusammen bucht, erhält die sogenannte SWISS First Grand Suite – also eine Art „Privatloft über den Wolken“ mit Platz für bis zu drei Personen.
Laut SWISS soll dieser Bereich als Schlafzimmer, Büro oder Besprechungsraum genutzt werden können. Damit richtet sich das Produkt gleichermaßen an Paare, Familien oder Geschäftsreisende, die besonderen Wert auf Privatsphäre legen.
SWISS-CCO Heike Birlenbach beschreibt das Konzept so:
„Mit unserer neuen SWISS First Grand Suite erweitern wir unser First Class Produkt um eine Option, die sich speziell an Premiumkunden richtet, die noch mehr Privatsphäre und Raumgestaltung an Bord wünschen. Unser Ziel ist es, ein Gefühl von einem ‚Loft über den Wolken‘ zu schaffen – ein Ort zum Entspannen, Arbeiten oder einfach Genießen.“

„So privat wie noch nie?“ – ein kritischer Blick
So spannend die Idee klingt – ganz so exklusiv, wie SWISS es vermarktet, ist die Grand Suite dann doch nicht:
Keine völlige Abgeschlossenheit: Die Suiten sind weiterhin durch einen Gang getrennt und teilen sich die Bordtoilette mit den anderen First-Class-Passagieren.
Vergleich mit Etihad: Gegen Produkte wie The Residence im Etihad A380 wirkt die Grand Suite deutlich weniger privat.
Buchungsprozess: Exklusiv über die SWISS First Hotline buchbar – online geht es nicht. Das macht den Prozess unnötig kompliziert.
Preisfrage: Noch offen ist, wie SWISS das Produkt preislich positionieren wird. Wird der volle First-Class-Tarif für drei Passagiere fällig, oder gibt es attraktive Kombi-Optionen?
Ein Beispiel von Lufthansa zeigt die Problematik: Dort müssen zwei Passagiere die volle First-Class-Rate zahlen, wenn sie die mittlere Doppelsuite nutzen wollen – selbst wenn diese kleiner ist als zwei Einzelsuiten zusammen.
Fazit
Die SWISS First Grand Suite ist zweifellos ein kreativer Ansatz, um die neue First Class emotional aufzuladen. An der Substanz ändert sich allerdings wenig – im Kern handelt es sich lediglich um eine Kombi-Buchung aus Einzelsuite und Doppelsuite.
Ob das Konzept wirklich ein Erfolg wird, hängt maßgeblich vom Preis ab. Wenn SWISS clevere Paketlösungen anbietet, könnte die Grand Suite für Paare oder Familien eine spannende Option sein. Wenn nicht, dürfte sie wohl eher ein Marketing-Gag bleiben.
Fest steht: Ab Anfang 2026 wird das Produkt buchbar sein – und wir sind gespannt, ob das „Loft über den Wolken“ seinem Namen gerecht wird.











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