Harte Einschnitte bei Amex-Punkten: Das ändert sich ab August
- Tim
- vor 6 Tagen
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Für viele Inhaber einer American Express Kreditkarte ist das Membership Rewards Programm ein zentrales System – vor allem, weil sich die gesammelten Punkte zu wertvollen Meilen bei zahlreichen Vielfliegerprogrammen umwandeln lassen. Ob Business Class nach Asien oder ein First-Class-Erlebnis im A380 – mit klug eingesetzten Punkten werden Träume wahr.
Doch diese Zeiten ändern sich in Teilen bald: Ab dem 1. August 2025 wird der Wert der Punkte bei mehreren bekannten Vielfliegerprogrammen spürbar sinken. Vor allem Emirates-Fans müssen sich auf deutliche Verschlechterungen einstellen. Wer nicht rechtzeitig reagiert, verschenkt bares Geld – oder besser gesagt: wertvolle Meilen.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick
Ab dem 1. August 2025 passt American Express das Transferverhältnis zu vier großen Vielfliegerprogrammen an – und zwar allesamt zu Ungunsten der Karteninhaber:
Vielfliegerprogramm | Bisheriges Verhältnis | Neues Verhältnis ab August |
Emirates Skywards | 5:4 | 2:1 |
Qatar Airways Privilege Club | 5:4 | 3:2 |
Cathay Pacific Asia Miles | 5:4 | 3:2 |
Etihad Guest | 5:4 | 3:2 |
Besonders schmerzhaft ist die Änderung bei Emirates Skywards: Statt wie bisher vier Meilen für fünf Membership Rewards Punkte gibt es künftig nur noch eine Meile für zwei Punkte. Ein Punkt ist also plötzlich nur noch halb so viel wert. Bei größeren Einlösungen macht das einen enormen Unterschied: Wer heute 100.000 Punkte überträgt, erhält 80.000 Meilen – künftig sind es nur noch 50.000.
Auch Qatar Airways, Cathay Pacific und Etihad reduzieren die Umrechnung deutlich: Aus 15.000 Punkten werden ab August nur noch 10.000 Meilen – das entspricht einer Entwertung von rund 17 %.

Was steckt hinter den Änderungen?
Diese Änderungen sind kein rein deutsches oder europäisches Phänomen – ähnliche Anpassungen wurden bereits in anderen Märkten, etwa den USA, vorgenommen. Auch dort wurden die Transferraten von Amex-Punkten zu Emirates und anderen Partnern verschlechtert. Das lässt vermuten: Nicht nur American Express, sondern auch die Airlines selbst, allen voran Emirates, haben die Konditionen für Partnerprogramme verschärft.
Besonders Emirates fiel in letzter Zeit immer wieder durch Änderungen auf, etwa durch die Abschaffung von First-Class-Prämien für Nicht-Statuskunden oder steigende Prämienpreise. Es scheint, als wolle man den Zugang zur Luxusklasse bewusst stärker einschränken.
Zumindest für Transfers zum Qatar Airways Privilege Club gibt es einen kleinen Trick: Statt die Punkte direkt zu Qatar zu senden, lohnt sich der Umweg über den British Airways Executive Club. Hier bleibt das Transferverhältnis auch nach dem 1. August bei 5:4. Und dank der engen Partnerschaft zwischen British Airways und Qatar Airways lassen sich Avios anschließend im Verhältnis 1:1 zu Qatar übertragen.
So lassen sich auch künftig aus 100.000 Punkten noch 80.000 Qatar Avios machen – ohne Wertverlust. Dieser Weg erfordert zwar einen zusätzlichen Schritt, ist aber unkompliziert und sehr lohnenswert. Für Emirates, Etihad und Cathay Pacific gibt es diesen Umweg leider nicht. Hier gilt: Jetzt handeln, bevor der Stichtag kommt.

Was bedeutet das für Amex-Nutzer?
Viele Amex-Kunden beantragen ihre Karte gerade wegen der lukrativen Neukundenboni und dem anschließenden Punktesammeln für Flugprämien. Wer aktuell noch auf den Willkommensbonus wartet oder Punkte gesammelt hat, sollte nun schnell aktiv werden:
Punkte rechtzeitig übertragen – am besten vor dem 31. Juli 2025
Wunschflüge buchen oder Meilen sichern, bevor das Verhältnis schlechter wird
Transferstrategien anpassen – z. B. über British Airways für Qatar Avios
Nicht voreilig Punkte an die betroffenen Programme schicken, wenn es Alternativen gibt
Auch für Vielflieger, die ihre Punkte bislang "auf Halde" gesammelt haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu prüfen, wie man den maximalen Gegenwert herausholt.
Fazit
Die geplanten Änderungen bei American Express sind ein klarer Rückschritt für alle, die auf Membership Rewards als flexible Meilenquelle gesetzt haben. Vor allem die drastische Abwertung bei Emirates Skywards trifft viele hart. Der Charme, mit Punkten in die Premiumklasse zu fliegen, verliert dadurch ein gutes Stück seiner Strahlkraft.
Wer seine Punkte clever einsetzen möchte, sollte sich rechtzeitig informieren und bis Ende Juli handeln. Danach wird es in vielen Fällen teurer – oder zumindest weniger lohnenswert.
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