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Mehr Platz, mehr Kritik: Bundestagsabgeordnete dürfen früher Business fliegen

  • Sven
  • 7. Dez.
  • 3 Min. Lesezeit

Wenn Bundestagsabgeordnete auf Dienstreise gehen, sitzen sie künftig deutlich häufiger in der Business Class. Der Ältestenrat des Bundestags hat die bisherigen Sparvorgaben gelockert: Statt wie bisher erst ab vier Stunden Flugzeit dürfen Volksvertreter nun schon ab zwei Stunden Flugdauer ein Business-Class-Ticket auf Staatskosten buchen. Damit verschiebt sich die Grenze spürbar – und zwar in den Bereich, in dem viele innereuropäische Verbindungen liegen. Die Entscheidung sorgt für Diskussionen zwischen Effizienz im Arbeitsalltag, Fürsorgepflicht des Arbeitgebers „Bundestag“ und der Frage, welches Signal in Zeiten von Haushaltsdebatten und Klimaschutz gesendet wird.


Check-in für Business Class und Economy Class

Was genau wurde beschlossen – und warum ist das relevant?


Bislang galt: Kurz- und Mittelstreckenflüge bis vier Stunden sollten von Abgeordneten grundsätzlich in Economy gebucht werden. Business Class war vor allem Langstrecken oder begründeten Ausnahmen vorbehalten. Mit dem neuen Beschluss liegt die Schwelle nun bei zwei Stunden Flugzeit.


Damit rutschen zahlreiche Verbindungen in den Bereich, der offiziell Business-berechtigt ist: Berlin–Madrid, Frankfurt–Athen, München–Lissabon oder Brüssel–Helsinki liegen meist knapp über zwei Stunden. Viele Umsteigeverbindungen zu EU-Institutionen oder internationalen Organisationen fallen ebenfalls in dieses Raster. Innerdeutsche Flüge bleiben meist darunter, können in der Planung bei Umwegen oder Verspätungspuffern aber trotzdem über der Zwei-Stunden-Grenze liegen.


Zur Begründung wird mit Arbeitsfähigkeit und Gesundheitsschutz argumentiert. In der Business Class gibt es mehr Platz, mehr Ruhe und bessere Bedingungen, um Akten zu lesen, Reden vorzubereiten oder Gespräche durchzugehen. Wer direkt nach der Landung in Sitzungen oder Verhandlungen geht, soll möglichst leistungsfähig ankommen. Solche Regelungen sind auch in vielen Unternehmen für bestimmte Mitarbeitergruppen üblich.


Kritiker verweisen dagegen auf das Bild nach außen. Während viele Bürgerinnen und Bürger beim Reisen jeden Euro umdrehen müssen, wirkt eine gelockerte Business-Class-Regel schnell wie eine Form von Selbstbedienung. Hinzu kommen klimapolitische Bedenken: Business Class beansprucht mehr Platz pro Person, in der Emissionsbilanz pro Kopf schneidet sie deutlich schlechter ab als die eng bestuhlte Economy. Für eine Politik, die über CO₂-Reduktion und Vorbildfunktion spricht, ist das argumentativ kein Selbstläufer.


Die neue Lufthansa Business Class

Folgen für Airlines, Buchungsverhalten und öffentliche Wahrnehmung


Für Airlines, insbesondere für Lufthansa und andere Netzwerkcarrier in Europa, ist die Entscheidung grundsätzlich positiv. Parlamentarische Delegationen, Ausschussreisen und Einzeltermine von Abgeordneten werden nun häufiger in der teureren Buchungsklasse landen. Das erhöht den Anteil zahlungskräftiger Firmen- und Staatskunden im vorderen Kabinenteil, ein Segment, das für die Profitabilität vieler Fluggesellschaften entscheidend ist.


Auf den Strecken zwischen deutschen Flughäfen und politischen Zentren wie Brüssel, Straßburg, Wien oder Genf könnte sich das Passagierprofil sichtbar verschieben. Mehr Passagiere vorne bedeuten auch mehr Statusmeilen für Vielfliegerprogramme. Wer als Abgeordnete oder Abgeordneter ohnehin viel unterwegs ist, sammelt nun schneller Meilen, was Upgrades auf privaten Reisen oder zusätzliche Vorteile erleichtert. Dieser Nebeneffekt ist politisch sensibel, auch wenn er nicht Teil der offiziellen Begründung ist.


Finanziell wird die Umstellung das Reisebudget des Bundestags erhöhen. Wie stark, hängt davon ab, wie konsequent die neue Möglichkeit genutzt wird. Der Preisunterschied zwischen Economy und Business ist gerade auf europäischen Strecken oft erheblich. Wenn künftig ein spürbarer Teil der bislang in Economy gebuchten Segmente auf Business-Tarife umgestellt wird, summiert sich das schnell – selbst wenn die Ausgaben im Vergleich zu anderen Posten des Bundeshaushalts überschaubar bleiben.


Die alte Lufthansa Business Class

Für die öffentliche Wahrnehmung ist die Entscheidung heikel. In Zeiten von Sparappellen und strittigen Haushalten wirkt eine gelockerte Reiseregel schnell wie ein falsches Signal. Entscheidend werden Transparenz und Vorbildfunktion: Welche Kriterien gelten konkret? Wo wird freiwillig weiterhin Economy gebucht? Und welche Rolle spielen alternative Reisemittel wie die Bahn wirklich bei der Planung von Dienstreisen?


Fazit


Unterm Strich sorgt die neue Regel „Business Class ab zwei Stunden“ für mehr Komfort, aber auch für mehr Erklärungsbedarf. Aus Sicht der Abgeordneten lässt sie sich mit Arbeitsfähigkeit und Fürsorgepflicht begründen, zumal der internationale Vergleich zeigt, dass ähnliche Regelungen vielerorts längst Standard sind. Gleichzeitig steigt mit jeder Lockerung von Reiseregeln der Druck, besonders verantwortungsvoll mit Steuergeld umzugehen.


Für Airlines wie Lufthansa ist die Entwicklung erfreulich, für die Politik bedeutet sie eine zusätzliche Kommunikationsaufgabe. Wer Sparsamkeit einfordert, muss gut erklären können, warum die eigene Dienstreise nun in der bequemeren Kabine stattfindet. Ob die neue Regel langfristig akzeptiert wird, hängt am Ende davon ab, wie maßvoll sie genutzt wird – und wie ernst die Politik ihre Rolle als Vorbild im Umgang mit öffentlichen Mitteln nimmt.





 
 
 

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